PROFESSUR INTERNATIONALE UND INTERKULTURELLE BILDUNGSFORSCHUNG

Forschungsprojekte

Laufende Forschungsprojekte

(Neue) Ein- und Ausschlüsse im Kontext aktueller Fluchtmigrationen – Praktiken und Lernprozesse in Schulen jenseits der Metropolen

Leitung: Dorothee Schwendowius & Vertret.-Prof.in Ellen Kollender (Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern Landau, Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft, Arbeitsbereich „Heterogenität“) 2023, Finanzierung: Eigenmittel

Da­­­­s Forschungsprojekt untersucht Handlungs- und Deutungspraktiken in Schulen im Kontext aktueller Fluchtmigrationsbewegungen sowie damit verbundene partielle Ausschlüsse und differenzielle Möglichkeiten der Bildungsteilhabe von Schüler:innen mit Fluchtbiographie. Am Beispiel weiterführender Schulen in Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt wird erstens untersucht, mit welchen Ansätzen und vor dem Hintergrund welcher politisch-behördlichen Rahmenbedingungen Schulen jenseits der Metropolen die Bildungswege geflüchteter Kinder begleiten und welche (neuen) Ein- und Ausschlüsse sowie natio-ethno-kulturellen Grenzziehungen und -verhandlungen sich hiermit verbinden. 

Zweitens wird nach Veränderungs- und Lernprozessen gefragt, die Professionelle in Schulen in Bezug auf die Begleitung von Bildungswegen von Kindern und Jugendlichen mit Fluchterfahrungen sowie die Gestaltung einer diskriminierungskritischen schulischen Praxis insbesondere seit den Fluchtbewegungen 2015/16 vollziehen konnten. 

Die genannten Fragen werden in einem explorativen, empirisch-qualitativen Forschungsdesign untersucht: Neben der Analyse der migrationspolitischen Bedingungen und der jeweiligen schulrechtlichen Regelungen werden leitfadengestützte Interviews mit Schulleitungen, Lehrer:innen, Schulsozialarbeitenden sowie mit Mitarbeiter:innen in Schulbehörden geführt und mittels qualitativ-rekonstruktiver Verfahren ausgewertet.

 

Berufliches Engagement in Differenzverhältnissen. (Berufs-)Biographien von ‚Diversitätsakteur_innen’ in Schulen. (Pilotstudie)

Untersucht werden Prozesse des beruflichen Engagements von Pädagog_innen, die sich für eine differenzsensible, diskriminierungskritische Entwicklung von Bildungsorganisationen einsetzen. Die Studie verfolgt zwei Blickrichtungen: Erstens werden Lern- und Professionalisierungsprozesse der Akteur_innen im biographischen Zusammenhang analysiert. Zweitens wird das Verhältnis zwischen individuellem Engagement und institutionellen Kontexten in den Blick genommen.

 

Abgeschlossene Forschungsprojekte

Kooperation mit dem Forschungsprojekt EDUSPACE: Schulkultureller Raum und Migration im deutsch-amerikanischen Vergleich

gefördert durch die DFG 2015-2019, Leitung Prof. Dr. Merle Hummrich (Goethe-Universität Frankfurt)

In dem Projekt wurden schulische Strategien im Hinblick auf Diversität sowie die pädagogische Konstruktion und Bearbeitung ethnisch kodierter Differenzverhältnisse in deutschen und US-amerikanischen weiterführenden Schulen vergleichend untersucht. Nähere Informationen zum Projekt finden sich hier.

Symbolischer Tod im wissenschaftlichen Feld. Eine Grounded-Theory-Studie zu Abbrüchen von Promotionsvorhaben in Deutschland.

(Promotionsstudie, Dr. Anja Franz)

Im Zuge der tiefgreifenden Reformen im deutschen Hochschulwesen in den letzten Jahren stehen auch Probleme während der Promotionsphase verstärkt im Fokus der hochschulpolitischen Debatte. Lange Promotionszeiten, fehlende Betreuung, unsystematische Ausbildung, unzureichende Vernetzung, hohe Abbruchquoten und Anschlussschwierigkeiten auf dem Arbeitsmarkt werden in der öffentlichen Diskussion immer wieder beklagt. Grobe Schätzungen besagen, dass im Durchschnitt etwa die Hälfte bis zwei Drittel aller Promotionsvorhaben in Deutschland nicht abgeschlossen wird.

Die Forschung zu Promovierenden in Deutschland beschränkt sich jedoch bisher auf die erfolgreich verlaufenden Promotionen, obwohl gerade Promotionsabbrüche verschiedene individuell und gesellschaftlich relevante Folgen haben können. Die Ursachen für den Abbruch einer Promotion, so die These, sind dabei nicht auf das Verhalten Einzelner reduzierbar. Überindividuelle Faktoren, die die Arbeit an der Promotion be- oder verhindern, müssen Berücksichtigung finden.

Die Studie geht  anhand von qualitativen Einzelfallanalysen der Frage nach, wie Promotionen verlaufen, die nicht abgeschlossen wurden und was die Bedingungen für einen Promotionsabbruch sind. Dafür wurden problemzentrierte Interviews mit narrativen Anteilen mit Betroffenen aus verschiedenen Fachrichtungen geführt. In der Arbeit wurden gemäß der Logik der Grounded Theory verschiedene "Abbruchmuster" herausgearbeitet. 

Ausführlichere Informationen finden Sie auf der Mitarbeiter_innenseite von Dr. Anja Franz.

Letzte Änderung: 04.09.2023 - Ansprechpartner: Webmaster